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Anfangen

Der Zeitpunkt für den Beikoststart sollte gut überlegt sein. Dein Baby hat lange nur Milch getrunken und sein Darm und die ganze Verdauung ist an Muttermilch/Formulanahrung gewöhnt. Die Nahrung, die dein Baby während der Beikost bekommt, egal ob BLW oder Brei, ist eine große Herausforderung für den Darm deines Babys und dafür muss er bereit sein, damit er optimal mit der neuen Nahrung umgehen kann, wie z.B. Kohlenhydrate aufspalten und Nährstoffe aufnehmen kann. Dafür braucht der Darm Zeit, die WHO (Weltgesundheitsorganisation) empfielt 6 Monate voll zu stillen, was in etwa 180 Tagen entspricht, die der Darm deines Babys reifen sollte. Bei manchen Babys dauert das auch länger und es ist kein Problem, wenn dein Baby ein paar Wochen länger braucht um für die Beikost bereit zu sein. Ob dein Baby bereit für die Beikost ist, kannst du an folgenden Zeichen (UNICEF) erkennen:

  • Auge-Hand-Koordination ist gut entwickelt.

Dein Baby nimmt Dinge in die Hand und kann sie sich zielgerichtet in den Mund stecken.

  • Dein Baby sitzt mit (leichter) Unterstützung aufrecht.

Wenn du dein Baby mit einer Hand leicht an der Hüfte stützt, kann es aufrecht sitzen und sackt nicht in sich zusammen.

  • Der Zungenstoßreflex ist verschwunden.

Wenn dein Baby etwas in den Mund nimmt, schiebt seine Zunge den Gegenstand nicht wieder automatisch heraus.

Auch wenn die Empfehlung, mit dem 4. Monat mit der Beikost zu beginnen (immer noch) weit verbreitet ist, empfehle ich dir, dich an der offiziellen Empfehlung der WHO zu orientieren. Dein Baby wird sein ganzes Leben lang feste Nahrung zu sich nehmen, also gib ihm die Zeit, mit deiner Muttermilch/Formulanahrung zu reifen, bis es bereit ist für feste Nahrung. Auch mit 7 Monaten wird dein Baby sich schnell an die Beikost gewöhnen, aber ein zu früher Beikoststart kann schwerwiegende Folgen wie die Entstehung von Allergien, der Überforderung des kindlichen Darms und eine unnötige Belastung für unreife Nieren sein.

 

Allergene

Lange hielt sich die Empfehlung Allergene (Lebensmittel die häufig Allergien auslösen) in den ersten Lebensjahren zu meiden, in der Hoffnung, dass sich keine Allergie entwickelt. Die Vermeidung der Allergene hat aber keinen präventiven Effekt und die S3 Richtlinie für Allergieprävention empfielt die zeitnahe Einführung zum Beikoststart für einen möglichen, präventiven Effekt.

„Es gibt Hinweise darauf, dass die Vielfalt der Ernährung des Kindes im ersten Lebensjahr einen protektiven Effekt auf die Entwicklung atopischer Erkrankungen hat.“

Eine Übersicht über die kennzeichnungspflichtigen Allergene findest du hier.